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21.02.2014 10:03März (öffnen mit Doppelklick)
Im März gibt es vom Schneeglöckchen, Winterling, Krokus, Hasel usw. die ersten Pollenspender, in manchen Jahren beginnt Ende März die Weidblüte. Das Brutnest dehnt sich rapide aus und der Flugbetrieb nimmt ständig zu. Jetzt kommt die Zeit der ersten Nachschau. Futtermenge und richtiger Bienensitz werden korrigiert und die Brutmenge ins Völkerbuch eingetragen. Weisellose oder drohnenbrütige Völker werden mit dem Nachbarn vereinigt. Es gibt um diese Zeit bei einer Vereinigung weder eine Beißerei noch wird eine Königin abgestochen. Man kann sogar aus zwei nebeneinander stehenden Völkern die Königinnen heraus fangen und über Kreuz einlaufen lassen, ohne dass eine Königin abgestochen wird. Aber wie gesagt, dies geht nur in der ersten Aufbauphase, wenn das Brutvolumen ca. 4000 - 8000 Brutzellen erreicht hat. Völker, die mit einer unbegatteten Königin überwintert haben, können jetzt mit einer begatteten Königin oder mit einem Reserveableger beweiselt werden. Da unbegattete, überwinterte Königinnen später mit der Eilage beginnen, sollte bei Brutlosigkeit unbedingt eine Wabe mit jüngsten Maden als Weiselprobe eingehängt werden. Nach zwei Tagen, nicht eher, werden die Völker kontrolliert. Sind Weiselnäpfchen über der Brut angezogen, so ist das Volk weisellos und wird mit dem Nachbar vereinigt.
Wurden keine Weiselzellen angezogen, so hat das Volk eine Königin, die nun gesucht werden muss. Hat man sie gefunden, wird sie abgedrückt und das Volk mit einer begatteten Königin sofort beweiselt.
Da solche Völker noch keine Brutpflege geleistet haben und noch alle Winterbienen unverbraucht vorhanden sind, entwickeln sie sich explosionsartig und holen die anderen Völker bis zur Löwenzahnblüte ein. Weisellose Völker, auch wenn sie noch über eine ausreichende Bienenmasse verfügen, sollte man nicht beweiseln, aus ihnen wird nichts. Die einzige Möglichkeit ist das Zusetzen eines Reserveablegers, das einer Vereinigung gleichkommt. Fluglochbeobachtungen sagen uns jetzt mehr als das dauernde Öffnen und Nachschauen. Die Menge der Pollensammlerinnen zeigt uns an, dass das Volk viel offene Brut hat. Kommen Bienen mit prallen Hinterleibern, so handelt es sich um Wasserträger. Steht ein schwaches und ein starkes Volk nebeneinander, so kann man beobachten, dass die Pollensammlerinnen des Schwächeren durch den intensiven Brutgeruch des Stärkeren nach kurzem Hin- und Herfliegen im Flugloch des Stärkeren verschwinden. Dieses Verhalten ist besonders bei der Carnica ausgeprägt. Wenn nun das stärkere Volk seine Beute gut besetzt, eine Erweiterung oder ein Aufsetzen wegen der wechselhaften Witterung noch nicht möglich ist, kann man einfach beide Plätze tauschen. Bis zur Aufsatzreife haben sich beide Völker ausgeglichen. Oft kann man auch beobachten, dass viele flugunfähige Bienen vor dem Stand auf der Erde herumkrabbeln, sich zu Häufchen zusammenklumpen oder versuchen, an Grashalmen empor zu krabbeln.
Diese Anzeichen deuten auf Nosema oder Tracheenmilbenbefall hin. Auch ohne mikroskopische Untersuchung kann eine vorläufige Diagnose erstellt werden. Handelt es sich um Nosema, so kann man beim Herausziehen des Mitteldarmes an dessen Farbe erkennen, ob Nosema vorhanden ist. Man nimmt die Biene so zwischen Daumen und Zeigefinger, dass die Bauchseite nach oben gekehrt ist, fasst nun das letzte Hinterleibsegment und zieht den ganzen Mitteldarm heraus. Ist der Mitteldarm fleischfarben/rosa so ist keine Nosema vorhanden, ist er aber weiß und meist aufgetrieben, so ist Nosema vorhanden. Nach meinen mikroskopischen Untersuchungen ist die Nosema weit stärker verbreitet als wir annehmen. Dabei konnte ich immer wieder feststellen, dass auch starke äußerlich gesund wirkende Völker stark befallen waren, sich jedoch gut weiterentwickelten und gute Erträge brachten. Durch Vergleiche der Proben fiel mir dann doch ein Unterschied auf. Waren nur Nosemasporen zu finden, gab es fast keine Erkrankungserscheinungen, waren dagegen auch Amöbenzysten vorhanden, so kam es bis zum Zusammenbruch der Völker. Aber auch das kann man bereits am Flugloch erkennen. Nosemakranke Bienen koten meist am Flugloch, bevor sie abfliegen. Ist der Kot braun bis dunkelbraun, meist kleine perlenartig aufgereihte Tröpfchen, so handelt es sich um eine reine Nosemainfektion, ist der Kot dagegen hellgelb, dünnflüssig in einem 1 cm großen flach zerlaufenden Tropfen, so ist eine Mischinfektion Nosema und Amöben vorhanden. Die Malphighamöben befallen die Malphighgefäße (die Nieren der Biene) und stören dadurch den Wasserhaushalt der Einzelbiene. Bei ungünstiger Witterung ohne Flugmöglichkeit koten die mit Amöben befallenen Bienen auch in der Beute ab, sie haben durch den gestörten Wasserhaushalt eine Art Durchfall. Dieser Kot wird von den Putzbienen aufgenommen und so kann sich die Infektion sehr schnell im Volk ausbreiten. Man kann nicht viel dagegen tun. Eine medikamentöse Behandlung ist mangels fehlender wirksamer Mittel nicht möglich. Fütterungen mit Teezusätzen bewirken durch die vermehrte Wasserzufuhr meist das Gegenteil. Einengen und warm halten sind die einzigen Möglichkeiten, die wir haben. Vorbeugend können wir aber etwas tun. Auf Ständen mit erhöhter Nosemagefahr kann man den Wabenvorrat mit 60 %iger technischer Essigsäure behandeln.
Die Essigsäure tötet nicht nur die Wachsmotten, deren Rankmaden und Eier, sondern auch Nosemasporen und Amöbenzisten. Die Anwendung ist einfach. Man nimmt einen Suppenteller, legt einen Wattebausch hinein und gibt nun pro Liter Rauminhalt 2 ml Essigsäure dazu. Da die Essigsäure schwerer als Luft ist, wird der Teller entweder mit einem leeren Magazin auf den mit Waben gefüllten Magazinstapel gestellt und mit einem dichten Deckel abgedeckt, oder im Wabenschrank oben auf die Waben gestellt. Vorsicht, die Essigsäure ist sehr aggressiv und greift alle Metallteile an. Die ausgeschnittenen Rähmchen werden in 2 %iger heißer Ätznatronlösung gewaschen, gut in klarem Wasser gespült und zum Trocknen in die Sonne gelegt. Vorsicht, Gummihandschuhe und Schutzbrille tragen.
Bei Verdacht auf Tracheenmilbenbefall nimmt man einige Bienen, fasst sie an beiden Flügeln und zieht nun mit leichtem Zug die Flügel auseinander. Ist ein leiser Zirpton zu vernehmen, ist die Biene in Ordnung. Löst sich dagegen ein Flügel leicht aus dem Brustkorb, besteht der Verdacht auf Tracheenmilbenbefall. Die Tracheenmilbe ist nur noch behandlungspflichtig.
Liegt ein Verdacht vor, so nimmt man 30 - 40 Bienen des betreffenden Volkes und schickt diese an das zuständige Veterinäruntersuchungsamt. Kommt ein positiver Befund, den der zuständige Kreisveterinär ebenfalls erhält, so wird eine Standbesichtigung anberaumt, bei der der Imker, der Hygienewart und der Kreisveterinär anwesend sein sollten. Liegt kein seuchenhaftes Auftreten der Tracheenmilbe vor, das heißt, zeigen die Völker keine krankhaften Erscheinungen, so kann von einer Behandlung abgesehen werden.
Durch den vermehrten Rapsanbau und dem damit verbundenen schnelleren Bienenumsatz hat die Tracheenmilbe ihre Schrecken verloren.
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